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Aktuelles

Gemeindenachricht

COVID-19 (Coronavirus)


So richtig diese Feststellung ist, so zutreffend ist auch, dass einige Menschen besonders gefährdet sind. Dies verdeutlichen folgende Zahlen: Aktuell sind etwa 5% der positiv Getesteten älter als 70. Zwischen 60 und 70 sind es ca. 9%. In der Klinik liegt der Anteil der über 60-jährigen Patientinnen und Patienten regelmäßig bei rd. 80%. Aus diesen Zahlen spricht eine klare Botschaft: Natürlich müssen die Infektionszahlen insgesamt konsequent gesenkt werden, aber ein besonderer Auftrag besteht für uns alle im Schutz der älteren Menschen!

Auffrischungsimpfung sehr wichtig!

Wir wissen, dass die zweifache Impfung auch bei alten Menschen mit begleitenden Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, zu Beginn einen guten Schutz bietet. Dieser Schutz lässt aber schneller als erhofft nach. Spätestens ein halbes Jahr nach der Impfung ist dieser nicht mehr verlässlich. Eine Booster – Impfung, also eine Dritte Immunisierung, zeigt nach allem, was wir wissen, eine sehr gute Wirkung und führt zu einem guten Schutz vor Infektion oder zumindest einem schweren Verlauf. Es gibt bisher keine Hinweise, dass diese dritte Impfung schlechter verträglich sei, als die vorhergehenden. Zusammengefasst: Vor allem ältere Menschen dürfen sich sechs Monate nach einer Impfung (oder durchgemachten) Infektion nicht mehr auf einen Schutz verlassen und müssen sich insoweit wie Ungeimpfte schützen. Sie sollten sich so schnell wie möglich eine dritte Impfung geben lassen.

Schutz durch Tragen einer FFP 2 – Maske ist erheblich!

Das Tragen einer FFP 2 – Maske bietet besonderen Schutz! Auch geimpfte ältere Menschen sollten sich zum Eigen – aber auch Fremdschutz – solange so hohe Erkrankungszahlen vorliegen – an zusätzliche Maßnahmen halten. Denn die Impfung schützt eben nicht zu 100% vor Erkrankung und eine geimpfte Person kann ohne Krankheitssymptome als Überträger des Virus andere gefährden. Was sind solche Maßnahmen:

  • FFP 2 – Masken bieten einen hervorragenden Schutz, wenn sie korrekt benutzt werden. Es gibt mittlerweile solche Masken, die einen guten Tragekomfort aufweisen, bzw. Hilfsmittel, die einen solchen herstellen, da die Befestigung mit Gummibändern hinter der Ohrmuschel nicht immer gut verträglich ist. Aktuelle Studien belegen die große Schutzwirkung von FFP 2 – Masken – auch für Geimpfte! Abstand und lüften der Räume ist sinnvoll, aber in der Wirksamkeit nicht mit dem Tragen der Maske vergleichbar. Natürlich ist gerade bei älteren Menschen darauf zu achten, dass sie auch mit Maske gut atmen können. Anstrengungen sind beim Tragen der Maske zu vermeiden.
  • Reduzieren Sie Kontakte, vor allem im Rahmen größerer Ansammlung von Menschen in geschlossenen Räumen. Lassen Sie z.B., falls möglich, für sich einkaufen. Vermeiden Sie volle öffentliche Verkehrsmittel.
  • Eigentlich müsste man in dieser Situation auch dazu raten, Kontakte im privaten Umfeld zu vermeiden, insbesondere zu jungen Menschen, die – wie die Inzidenzzahlen zeigen – derzeit besonders von Erkrankungen betroffen sind und damit auch als Virusträger Anteil an der Verbreitung des Virus haben. Es ist verständlich, dass gerade ältere Menschen sich in der Erwartung impfen lassen, dass die Impfung ihnen genau diese sozialen Kontakte ermöglicht. Hier können die anderen Schutzmaßnahmen (z.B. das Tragen einer FFP 2 – Maske) helfen, das Restrisiko einer Infektionsübertragung zu minimieren.
  • Auch da gilt, größere Kontaktgruppen zu vermeiden. Die Kontaktpersonen sollten zudem gesund, ohne Erkrankungssymptome sein und keine erhöhte Körpertemperatur aufweisen. Ein wirksamer Impfschutz bei Kontaktpersonen bietet ebenso zusätzliche Sicherheit wie ein aktueller negativer Schnelltest.

Alle Menschen, die Ältere betreuen und diesen helfen können, sollten diese Ratschläge beherzigen: Nutzen sie die genannten Maßnahmen so gut es im Einzelfall geht. Organisieren Sie das Einkaufen, steuern Sie die Besuche, helfen Sie den Älteren bei der Nutzung von FFP 2 – Masken, üben sie das Aufsetzen und Abnehmen mit ihnen und besorgen sie ggf. Tragehilfen für die Masken.

Wenn die Infektionsausbreitung deutlich gesenkt ist, dann kann sicherlich von diesen zusätzlichen Maßnahmen Abstand genommen werden. Dies gilt ganz besonders dann, wenn eine hohe Impfquote erreicht ist und damit keine langen Infektionsketten mehr entstehen können. Es scheint so, als ob dieses Ziel in erreichbare Nähe gerückt ist; das unterscheidet die jetzige Situation von vorhergehenden Wellen, bei denen es noch keinen Impfstoff gab und nur wenige FFP 2 – Masken verfügbar waren. Gerade diese Perspektive sollte uns alle veranlassen, uns selber und vor allem die besonders Gefährdeten eine Zeitlang noch intensiv zu schützen.

Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund!

Stefan Bär             Dr. Sebastian Freytag                 Rudolf Wuhrer
Landrat                Klinikum Tuttlingen                       Bürgermeister

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