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Aktuelles

Gemeindenachricht

Sondersitzung des Gemeinderats zum Thema „Wanderhütte Klippeneck“ 05.04.2022 Mehrzweckhalle Denkingen


Eine stattliche Anzahl von Mitbürgerinnen und Mitbürgern verfolgte die Vorstellung zweier unterschiedlicher Konzepte zum Bau und Betrieb der künftigen „Wanderhütte Klippeneck“ und die anschließende Diskussion und Abstimmung im Gemeinderat.

Bürgermeister Rudolf Wuhrer konnte neben den beiden Investoren Wolfgang Schmalz und Martin Schnee auch den Vertreter der Baurechtsbehörde Spaichingen Christian Frank begrüßen um dann einen kurzen Rückblick zum zeitlichen Verlauf des Projekts „Wanderhütte Klippeneck“ zu geben.

Im Juli 2020 trug der Bürgermeister dem Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung den Gedanken einer „Vesperhütte“ auf dem Klippeneck vor. Der Tenor war: Wir brauchen dringend eine Einkehrmöglichkeit für Wanderer, Spaziergänger und Segelflieger und wir brauchen hierzu ein gastronomisches Angebot, nachdem klar war, dass sich in punkto ehem. Hotel Klippeneck auf nichtabsehbare Zeit nichts tun wird. Der damalige einhellige Beschluss des Gemeinderats, sich hinter die Idee des Bürgermeisters für eine „Wanderhütte“ zu stellen und die Verwaltung mit entsprechenden Gesprächen und der Weiterentwicklung dieser Idee zu beauftragen, war sozusagen die Geburtsstunde des Projekts „Wanderhütte Klippeneck“.

Nach entsprechender Vorarbeit der Gemeindeverwaltung wurde im März 2021 erstmals zu einer Arbeitsgruppe, bestehend aus den Vertretern des Gemeinderats Jürgen Thieringer, Achim Lewedey, Martin Schnee und Matthias Zepf sowie Vertretern des Baden-Württ. Luftfahrtverbands, dem Unternehmer und Kenner des Klippenecks Wolfgang Schmalz, der Hirsch-Brauerei sowie der Tourismus GmbH Donaubergland, eingeladen.

Im Zuge mehrerer Sitzungen kristallisierten sich zwei mögliche Standorte heraus. Im Rahmen einer Bauvoranfrage bei der Baurechtsbehörde wurde der Standort auf der geteerten Parkfläche, zwischen Wetterwarte und ehem. Hotel, als insbesondere auch aus Naturschutzgründen geeigneter Standort ausgewählt.  Weiter bildete sich aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft heraus eine Investorengruppe bestehend aus dem Bad.Württ. Luftfahrtverband, Herrn Schmalz und Herrn Schnee. Die Gemeinde selbst hat frühzeitig signalisiert, dass sie sich dieser Investorengruppe auch aus rechtlichen Gründen nicht anschließen wird.

Nachdem somit klar war, dass aus der ursprünglichen Idee nunmehr ein konkretes Projekt entstehen würde, wurde am 01. Juli 2021 die breite Öffentlichkeit über dieses Projekt informiert. Die Gemeinde erhielt hierbei sehr viel Zustimmung und es wurde dabei auch eine gewisse Erwartungshaltung geweckt.

Im August 2021 hat dann der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung die Eckpunkte für das künftige vertragliche Verhältnis der Gemeinde mit der Investorengruppe festgelegt. Unter anderem wurde auch eine Beteiligung der Gemeinde in Höhe von 100.000.--€ für den Bau und Betrieb einer öffentlichen Toilette auf dem Klippeneck beschlossen. Weiter soll das Grundstück im Rahmen eines Erbbaupachtvertrags zur Verfügung gestellt werden.

Die Gemeinde hat sich dann aus den weiteren Verhandlungen zurückgezogen, da es nunmehr vornehmlich um die Ausgestaltung eines Gesellschaftervertrags ging. Weiter war klar, dass die Investorengruppe den Bau und Betrieb organisieren wird und auch das entsprechende Baugesuch einreichen wird. Dabei bestand auch Gelegenheit für weitere Interessenten sich dieser Investorengruppe als stille Teilhaber anzuschließen.

Im Laufe dieses Prozesses musste der Baden-Württ. Luftfahrtverband als Investor ausscheiden, weil die rechtlichen Prüfungen ergeben hatten, dass eine solche Investition mit den Statuten des Verbands und seiner Stiftung nicht vereinbar ist. Dieses Verfahren hat sich leider in die Länge gezogen, weshalb die Gemeinde immer wieder auch nach dem Stand der Angelegenheit nachgefragt hat.

Am 14. Februar 2022 hat Investor Martin Schnee der Gemeinde mitgeteilt, dass er aus der Investorengruppe Schmalz/Schnee mit zwei weiteren stillen Gesellschaftern ausscheiden wird und das Projekt im Alleingang durchziehen möchte. Herr Schmalz hat dann mitgeteilt, dass er an dem Projekt ebenfalls festhalten werde, so dass die Gemeinde nunmehr im Rahmen einer Sondersitzung am 05.04.2022 über zwei Entwürfe der beiden Interessenten Martin Schnee und Wolfgang Schmalz zu beraten hatte.

Damit diese Präsentation im Gemeinderat fair und transparent abläuft hat der Gemeinderat entsprechende Regeln für den Ablauf dieses Abends festgelegt. Über die Reihenfolge des Vortrags entschied das Los, so dass Martin Schnee als Erstes sein Projekt vorstellen konnte. Zur Vorstellung wurden jeweils 30 Minuten zur Verfügung gestellt. Anschließend schloss sich eine Fragemöglichkeit des Gemeinderats an. Am Ende der beiden Vorstellungen diskutierte der Gemeinderat über die beiden Projekte und stimmte dann offen per Handzeichen ab.

Martin Schnee möchte die Wanderhütte zusammen mit zwei Gesellschaftern und mit dem Generalunternehmer, der Zimmerei Markus Haller aus Aldingen realisieren.  Nachhaltig und ökologisch durch viel Holz, das laut Markus Haller sogar noch auf dem Klippeneck eingeschlagen wurde. Auf ca. 240 qm soll eine lichtdurchflutete Einkehr- und Begegnungsstätte für Wanderer und Flieger, aber auch für Feiern und Tagungen entstehen.
„Das Vorhaben ist seit September 2021 ins Stocken geraten. Wir haben dies Zeit genutzt um eine Planung zu erstellen und können daher heute Abend ein fertiges Baugesuch einreichen“ so Martin Schnee.
Ambitioniert daher auch der Zeitplan. Spatenstich soll im Juni 2022; Richtfest im August/September 2022 und Fertigstellung im November 2022 erfolgen.
Die Bedingungen eines öffentlichen WC,s sind erfüllt. Neben einer E-Bike-Ladestation soll es auch eine kleine Spielmöglichkeit für die Kinder geben die von der überdachten Sonnenterasse aus gut einsehbar ist. Weiter wird Wert darauf gelegt, dass es Innen gemütlich ist. Dies erfolgt durch viel Holz und ein Panoramafenster sowie einen hohen Luftraum. Das Gebäude im traditionellen Hüttenstil gebaut, soll ein Satteldach mit 21° haben.

Ganz anders die Planung Wolfgang Schmalz. „Wer baut ist nicht die Frage, sondern was wir entstehen lassen“ so Wolfgang Schmalz. Er möchte mit einer modernen, nachhaltigen und auf Dauer angelegten Bauweise auch einen architektonischen Akzent setzen. Dafür hat er im Vorfeld einen Architektenwettbewerb durchgeführt und die seiner Ansicht nach beste Idee dem Gemeinderat präsentiert. Viel Glas ermöglicht eine 180° Panorama-Sicht von jedem Platz aus. Geschwungen mit Holzschindeln und einem Grasdach versehen ein „Hingucker“ der besonderen Art. „ Das Klippeneck und die Bebauung aus den 1960ér Jahren werden sich ändern und so will ich einen modernen Ansatz anbieten“.
Die Planung ist ganz am Anfang und er möchte alle einladen in einem offenen, transparenten Verfahren diese Grundidee und diesen Planungsentwurf weiter zu entwickeln. Dabei zeigt er sich auch offen für weitere finanzielle Beteiligungen. Das Objekt soll 79 Sitzplätze im Innen und 56 im Außenbereich haben. Neben dem öffentlichen WC auch in Infopoint und eine Regioautomat wo für den schnellen kurzen Verzehr regionale Produkte herausgelassen werden können. Spielplatz, E-Ladestation und ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind selbstverständlich. Er möchte mit dieser modernen Wanderhütte begeistern – diese soll jahrzehntelang schön sein und dazu hat er ein renommiertes Architekturbüro an der Hand.
Vom Zeitplan her könnte der Spatenstich noch in diesem Jahr erfolgen und die Fertigstellung dann im 3. Quartal 2023.

Der Vorsitzende dankte den beiden Bewerbern für ihre Präsentationen und vor allem für die Vorleistungen, sowohl in finanzieller wie auch in organisatorischer und zeitlicher Hinsicht. Martin Schnee hat einen ganz persönlichen familiären Bezug zum Klippeneck. Betrieb doch einer seiner Vorfahren den Heuberghof auf dem Klippeneck. Wolfgang Schmalz wiederum ist seit frühester Jugend mit dem Klippeneck und der Segelfliegerei verbunden. Viel Herzblut auf beiden Seiten für dieses Projekt.

„Wer die Wahl hat, hat die Qual“ – und es ist dem Gemeinderat sichtlich nicht leicht gefallen eine Entscheidung zu treffen. Dies wurde auch anhand der verschiedenen Fragen und der anschließenden Diskussion deutlich.
Ein wichtiges Argument in der Diskussion war der zeitliche Ablauf zur Realisierung des Projekts. Auch wenn der Zeitplan Martin Schnee sehr ambitioniert ist, kann man hier davon ausgehen, dass Ende 2022/Anfang 2023 die Wanderhütte in Betrieb gehen kann. Beim Projekt Wolfgang Schmalz ist noch vieles im Fluss. Niemand weiß wie sich die Ideenfindung auf das Objekt insgesamt auswirken wird und wie sich dies auf der zeitlichen Schiene auswirken wird. Man verliert also ein weiteres Jahr ohne Einkehrmöglichkeit auf dem Klippeneck.

Weiter gingen die Meinungen, ob modern oder konservativ auseinander. Während auf der einen Seite an den Ursprung der Idee, nämlich eine Vesperhütte etwa im Stil der Gosheimer Skihütte erinnert wurde, war für die andere Seite die Besonderheit einer modernen Bauweise auschlaggebend.

Nach ausgiebiger Fragerunde und anschließender Diskussion entschied sich der Gemeinderat mit 6 zu 4 Stimmen für das Projekt von Martin Schnee.

Martin Schnee hat das Baugesuch noch am Abend nach der Abstimmung dem Bürgermeister übergeben.

Präsentation Martin Schnee (PDF)
Präsentation Wolfgang Schmalz (PDF)

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