Volltextsuche auf: https://www.denkingen.de
Volltextsuche auf: https://www.denkingen.de
Aktuelles

Gemeindenachricht

Gemeinderat besichtigt den Waldkindergarten Wellendingen


Der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg Steffen Jäger hat daher jüngst in einer Pressemitteilung des Gemeindetags vor einem Kollaps des frühkindlichen Bildungssystems gewarnt. Personalmangel und mangelnde Flexibilisierungsmöglichkeiten werden dazu führen, dass im Land tausende von Kindern keinen Kita-Platz bekommen.

Die Lage ist so auch in Denkingen angespannt. Die Verwaltung wird nunmehr noch einmal anhand der Geburten, Zuzüge und Belegung der Einrichtungen die Zahl der künftig notwendigen Kindergartenplätze berechnen. Klar ist dabei allerdings auch, dass sich die Gemeinde aus ganz unterschiedlichen Gründen keinen Neubau eines weiteren Gruppenraums wird leisten können. Im Schnitt rechnet man hier für einen Gruppenraum mit Bau- und Einrichtungskosten von 1 Mio. Euro.

Daher hat der Bürgermeister bereits auf der letzten Gemeinderatsklausur vorgeschlagen sich einmal mit dem Thema „Waldkindergarten“ zu beschäftigen. Zum einen liegt diese Art der Kinderbetreuung derzeit stark im Trend und zum anderen kann ein Waldkindergarten in der Regel mit Investitionskosten von ca. 150.000 – 250.000 Euro realisiert werden. Auch die laufenden Kosten, wie z.B. Energie und Unterhalt sind natürlich wesentlich günstiger. Gleichbleibend sind der Personalschlüssel und somit die Personalkosten.

Während sich die Gemeindeverwaltung schon länger mit dem Thema beschäftigt, hat nun der Gemeinderat (anwesend waren 5 von 12 Gemeinderäten: Frau Gemeinderätin Monika Fischer, sowie die Gemeinderäte Jürgen Thieringer, Martin Schnee, David Dreher und Florian Ott) zusammen mit dem Bürgermeister und Hauptamtsleiter Frank Nann den Waldkindergarten in Wellendingen besichtigt.

Wellendinges Bürgermeister Thomas Albrecht sowie die Leiterin des Waldkindergartens Michaela Geiger haben dem interessierten und am Ende der Besichtigung auch begeisterten Gemeinderäten die Einrichtung, die Entstehungsgeschichte und der tägliche Ablauf vorgestellt.

Kernstück des Waldkindergartens ist ein Kindergartenwagen als Aufenthaltsraum und Beschäftigungsraum bei sehr schlechtem Wetter. Diese Wagen werden beispielsweise in Aixheim hergestellt und haben derzeit eine Lieferzeit ab Bestellung von 1 bis ½ Jahren. Sie werden jeweils individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Auftraggebers abgestimmt. Die Alternative wäre somit auch ein Blockhaus.

Der Wellendinger Waldkindergarten kommt ohne Strom und fließendes Wasser aus. Die Toilette ist eine Bio-Toilette und das Wasser wird täglich frisch mit Kanistern von den Eltern gebracht. Für die Kinder ist der Waldkindergarten ein einziger und großer Abenteuerspielplatz, der laut der Leiterin Michaela Geiger wenige Regeln kennt, die aber sehr konsequent umgesetzt werden. Der sehr intensive Kontakt mit der Natur, das Erkunden der Natur und das intensive Erleben der unterschiedlichen Jahreszeiten formen die Kreativität und Sozialkompetenz der Kinder.

Bürgermeister Thomas Albrecht berichtete über die vielen bürokratischen Hemmnisse und Hürden die mit dem Bau und Betrieb eines solchen Kindergartens verbunden waren - letztendlich eine typisch deutsche Baustelle mit dem typisch deutschen Bürokratiemonster!

Das Interesse an dem Waldkindergarten ist weiter sehr groß. Er besteht aus einer Gruppe mit 20 Kindern, wobei es bereits eine Warteliste mit derzeit 4 Kindern gibt.  Er wird als Kindergarten mit verlängerter Öffnungszeit geführt. Der Waldkindergarten hat auch dazu geführt, dass es nunmehr in den eigentlichen Kindergärten wieder freie Plätze gibt.

Zum Schluss bedankte sich Bürgermeister Rudolf Wuhrer für die interessanten Einblicke. Die Resonanz der anwesenden Gemeinderäte war sehr positiv und beeindruckend.

Besichtigung Waldkindergarten Wellendingen

Besichtigung Waldkindergarten Wellendingen

Nach Oben