Gemeindenachricht

1988 hat der Gemeinderat die Schaffung einer Verdienstmedaille der Gemeinde zur Würdigung besonderer Verdienste um die Gemeinde Denkingen geschaffen.

Die Richtlinien geben vor:

• 1. Persönlichkeiten, die auf kommunalpolitischem, wirtschaftlichem, sozialem, sportlichem oder auf kulturellem Gebiet besondere Verdienste erworben und überdurchschnittlichen Bürgersinn bewiesen haben, können mit der Verdienstmedaille der Gemeinde Denkingen ausgezeichnet werden.
• 2. Die Zahl der Auszeichnungen wird auf 10 lebende Träger der Verdienstmedaille beschränkt.
• 3. Die Verleihung der Verdienstmedaille ist vom Gemeinderat zu beschließen. Das Vorschlagsrecht liegt beim Bürgermeister und den einzelnen Gemeinderäten.
• 4. Mit der Verdienstmedaille wird auch eine Urkunde und Medaille überreicht. Rechte und Pflichten sind mit der Verleihung der Verdienstmedaille nicht verbunden.

Zur Zeit gibt es folgende noch lebende Trägerinnen und Träger dieser Auszeichnung:

1990 Hermann Buschle, Ehrenbürger und Träger des Bundesverdienstkreuzes

1999 Getrud Fetzer, langjährige Gemeinderätin und ehrenamtliche 1. Bürgermeisterstellvertreterin, erste Gemeinderätin in der Geschichte der Gemeinde

2001 Günter Luckner, ehemaliger Schulleiter der Grundschule Denkingen und ehrenamtlicher Leiter der AG Erwachsenenbildung Denkingen, Träger der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg

2005 Ludwig Ruf, langjähriger Gemeinderat und ehrenamtlicher 1. Bürgermeisterstellvertreter, ehem. Vorsitzender der DRK Ortsgruppe Denkingen

2007 Alois Groß, verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten in der Gemeinde, Gründungsmitglied versch. Vereine, Einsatz für das Vereinswesen in der Gemeinde

2012 Willi Betting, ehrenamtlicher Einsatz für den Natur- und Landschaftsschutz, Heimatpflege, Träger der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg

2012 Josef Fetzer, ehrenamtlicher Einsatz für die Heimatpflege und Heimatforschung

2016 Angelika Koesling, Leiterin der Mediathek Bürgerhaus, ehrenamtlicher Einsatz für Kultur und das Bürgerhaus mit Medaithek

2019 Klaus Krell, ehrenamtliches bürgerschaftliches Engagement durch den Weihnachtsweg zur Unterstützung von MiKaDo

In einem gemeinsamen Antrag der beiden Bürgermeisterstellvertreter und des Bürgermeisters wurde nunmehr dem Gemeinderat die Verleihung der Verdienstmedaille an Lothar Lohmüller vorgeschlagen und von diesem beschlossen.

Durch sein Engagement und das Engagement der gesamten Familie Lohmüller wurde es möglich, dass die Gemeinde Denkingen alle drei Jahre den Denkinger Albabtrieb durchführen kann.  Ein Großereignis, welches eines der größten landwirtschaftlichen und kulturellen Volksfeste in der Region ist und in der Zwischenzeit landesweit bekannt ist. Es ist der größte öffentliche Schafabtrieb im Land. Der Name Denkinger Albabtrieb ist als Marke geschützt.

Dieser Albabtrieb ist zu einem Markenzeichen der Gemeinde Denkingen geworden und ist aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Gemeinde und der Region nicht mehr wegzudenken.

Die Schäferei leistet einen unersetzlichen Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft und zum Erhalt von Natur und Landschaft. Gerade auch sogenanntes „Unland“, welches für die moderne landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet ist, würde ohne die Schafhaltung durch Verbuschung seinen hohen ökologischen Wert für Flora und Fauna verlieren. Der Beitrag der Schafhaltung für die Biodiversität unserer Landschaft ist durch nichts zu ersetzen.

Lothar Lohmüller ist es gelungen über die Jahre hinweg eine leistungsfähige und stabile Schafhaltung aufzubauen und über die Gemarkung Denkingen hinweg zu betreiben. Dabei hat er sich von harten Rückschlägen nicht aufhalten lassen.

Die Schäferei Lohmüller ist auch einer der wenigen Ausbildungsbetriebe im Land. Lothar Lohmüller sieht seine Lebensaufgabe darin für den weiteren Erhalt der Schafhaltung im Land einzustehen und hierfür auch einen eigenen Beitrag zu leisten. Jährlich werden in Baden-Württemberg nur noch 3-4 Lehrlinge ausgebildet – das Aussterben dieses historischen Berufsbilds ist erkennbar. Umso wichtiger sind Persönlichkeiten wie Schäfer Lothar Lohmüller, die geradezu sinnbildlich für den Beruf des Schäfers und die Bedeutung der Schäferei im Land stehen.

Die offizielle Verleihung wird im Rahmen eines Festakts Anfang Dezember durchführt.