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Damals & Heute

Historisches

Die Anfänge

Die Anfänge der ersten Besiedlung unserer Gemeinde sind nicht bekannt. Zahlreiche Funde aus der alamannischen Zeit und der Römerzeit weisen jedoch auf eine vielschichtige Besiedelung der Denkinger Gemarkung hin.  So beschreibt beispielsweise ein Artikel aus dem Schwäbischen Merkur von 1840 einen Fund „von Schwertern und großen Ohrringen von Bronze“. Das früheste Zeugnis dieser Besiedlung ist ein 1973 freigelegter Baumsarg, der 599 n. Chr. gefällt worden ist. Um 600 gehört die Kirche St. Michael in Denkingen zu einer der drei Urkirchen in unserer Gegend.

Die erste erhaltene schriftliche Erwähnung der Gemeinde enthält eine Urkunde vom 10. Oktober 818, die sich im Stiftsarchiv des Klosters St. Gallen befindet. Hierbei handelt es sich um eine Schenkungsurkunde von Besitztümern in dem Dorf Thanchinga an das Kloster St. Gallen.

Die Entwicklung

1277 überträgt der Abt von St. Gallen diese Stiftung an die Joahnniterkommende zu Rottweil um einen Jahreszins von 4 Pfund Wachs.

Im Jahre 1222 wird in Denkingen eine Pfarrpfründe durch die Edlen von Brundrutt, Herren von Aixheim, Aldingen und Denkingen geschaffen. Die Vorgängerkirche der heutigen St. Michaelskirche stammt von 1489; die dem Hl. Nikolaus geweihte Kapelle im „Dörfle“ stammt aus dem Jahre 1514
1394 finden wir im Ort 44 Steuerpflichtige verzeichnet. 1674, kurz nach dem 30-jährigen Krieg, sind es 72 Haushaltungen.

Denkingen bildete einen Bestandteil der Oberen Grafschaft Hohenberg; der Große Zehnte jedoch steht der Johanniterkommende in Rottweil zu.  Neben dem Hohenberger Besitz haben in älterer Zeit aber weitere Herren z.B. die „von Lupfen“ oder „Reichsstift Rottenmünster“ Besitzungen in Denkingen.

Im Jahre 1381 kommt das Dorf als Bestandteil der Oberen Grafschaft Hohenberg, durch Verkauf der Grafschaft, an Österreich. Zu den vorderösterreichischen Landen gehört Denkingen bis zur Einverleibung an Württemberg  1805
1525 raubt Herzog Ulrich von Württemberg den Denkinger Kirchenschatz.

Im 30-jährigen Krieg wird der Ort weitestgehend abgebrannt.  Die Weiler Hinterhausen und Rietheim gehn im Zuge dieses Krieges averloren.

Dass es aber sehr schnell nach dem 30-jährigen Krieg wieder aufwärts geht in der Gemeinde zeigt das heutige Bürgerhaus, welches 1655, also nur wenige Jahre nach Ende dieses Krieges als stattliches Bauernhaus erbaut wird.

Zum erstenmal hören wir in der Heiligenrechnug für 1696 von einem Schulmeister. Für 1824 erwähnt die Pfründbeschreibung eine Sonntagsschule und 1836 wird eine Industrieschule eingerichtet. Seit 1961 ist die heutige Grundschule nunmehr in ihrem Schulgebäude in der Ortsmitte untergebracht.
1743 kommt es nach langen Streitigkeiten zwischen der Bürgerschaft und dem damaligen Pfarrer Stockhl zu einem offenen Aufruhr der Bevölkerung. In der Denkinger Fasnet ist dieses Ereignis mit dem Narrentyp „Pfarrbachweib“ bis heute lebendig.
1805 endet die jahrhundertlange Zugehörigkeit zu Vorderösterreich; 1806 geht auch das Patronat auf das Könighaus Württemberg über. Die Zugehörigkeit zu Vorderösterreich spiegelt sich noch heute, etwa bei der vorwiegend römisch-katholischen Bevölkerung wieder.

1832/42 wird die Erlenmühle westlich vom Ort erbaut. Im Jahre 1839 wird das heutige Rathaus, als Schul- und Rathaus erbaut. Im Jahre 1989 wird dieses Haus grundlegend renoviert. 1844 wird der heutige Friedhof angelegt. Im Jahre 1986 wird die alte Friedhofskapelle abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Dieser beherbergt heute einen alten Taufstein mit Doppeladler von 1676 und einen Ölberg des Rottweiler Bildhauers Jakob Pfeffer aus dem Jahre 1854.

1889 wird er Ort mit einer Wasserleitung erschlossen. In der Oberamtsbeschreibung von 1876 wird über die Denkinger Wasserversorgung berichtet: “Minder gutes Trinkwasser liefern hinlänglich 9 laufende, 16 Pump-, 42 Zieh- und 4 Schöpfbrunnen“. Darüber hinaus sind mehrere Wetten (Teiche) zum Viehtränken und als Löschwasservorrat angelegt.

Die bereits erwähnte Oberamtsbeschreibung führt aus, dass die Einwohner im Allgemeinen kräftig sind und ihren Haupterwerb in Feldbau und Viehzucht finden. Das Gewerbe beschränkt sich auf die nötigsten Handwerker, von denen Weber und Schuster am meisten vertreten sind.

1884 entsteht auf dem Klippeneck ein Berghof, der jedoch nach wenigen Jahren wieder aufgegeben werden muss. Seit 1932 wird auf dem Klippeneck Segelflug betrieben, seit 1949 gibt es dort eine Wetterwarte. 1952 baut der Gosheimer Seifenfabrikant Ludwig Weiß an der Hangkante auf dem Klippeneck eine Gastwirtschaft. Heute noch im Familienbesitz ist daraus im Laufe der Zeit das Höhenhotel Klippeneck entstanden.

Das Segelfluggelände auf dem Klippeneck ist der höchstgelegene Segelflugplatz in Deutschland und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Nach dem II. Weltkrieg ist die Fliegerei erst einmal verboten. Erst 1949 kann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden. 1959 ist ein besonders tragisches Jahr für die Segelflieger auf dem Klippeneck. Zwei Gedenksteine erinnern noch heute an die Unglücksfälle. Am 10 Oktober 1959 verunglückt der Flugkapitän Anton Riediger nach einem Start auf dem Klippeneck auf der angrenzenden Gemarkung Böttingen tödlich. Ebenfalls 1959 finden die beiden Segelflieger Kurt Britze und Hermann Muth bei einem Zusammenstoß über dem Klippeneck den Tod.

Im Spätsommer 1892 wird Denkingen von einer  verheerenden Brandkatastrophe heimgesucht. Praktisch die komplette Hintere Gasse brennt ab oder wird zumindest beschädigt.
1912 wird das Schwesternhaus erbaut. Bis zum Neubau eines Katholischen Kindergartens 1972 ist in diesem Gebäude auch der Kindergarten untergebracht. Mit den Schwestern Cölerina und Clarita ziehen die ersten Schwestern der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul aus Untermarchtal in die Denkinger Schwesternstation.

Seit 1999 gibt es neben dem Katholischen Kindergarten, den in kommunaler Trägerschaft befindlichen Kindergarten „Kinderburg“ im Neubaugebiet „Klippenweg“.

Im Zuge des I. Weltkriegs verlieren 34 Denkinger Männer ihr Leben auf den Schlachtfeldern dieses Krieges.

1928 wird Denkingen durch die Heubergbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 1944 sind bei einem Fliegerangriff auf die Bahn Menschenleben zu beklagen. Am 23. September 1968 endet die Geschichte der Heubergbahn mit der letzten Zugfahrt.

Im Jahre 1933 wird die alte St. Michaelskirche abgebrochen und durch den heutigen Bau ersetzt. Die künstlerische Ausgestaltung wird von August Blepp (Weilen unter den Rinnen) durchgeführt. Die Kirche ist eines der wenigen Beispiele im frühen modernen Kirchebau, bei denen durch Zusammenwirken von Architektur, Plastik und Malerei ein Gesamtkunstwerk entstanden ist.

Am 21. April 1945 endet in Denkingen mit dem Einmarsch der französischen Armee der II. Weltkrieg. 56 Männer aus Denkingen verlieren in diesem Krieg ihr Leben. Die Gemeinde selbst bleibt von Kriegsschäden verschont.

1967 schließlich bauen die nach dem II. Weltkrieg zugereisten evangelischen Mitbürger die Evangelische Dreieinigkeits Kirche.  1861 sind unter den 999 Einwohnern nur zwei evangelische Mitbewohner verzeichnet. Erst nach 1948 wächst mit dem Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen der Anteil der evangelischen Mitchristen auf nunmehr rund 25%.

1972 bildet Denkingen zusammen mit den umliegenden Gemeinden und der Stadt Spaichingen eine Verwaltungsgemeinschaft.

1975 sucht ein schweres Hochwasser die Gemeinde auf. Das Hochwasser am 23./24. Juni 1975 hinterlässt schwere Schäden im Ort.

1984 erhält die Gemeinde einen Erdgasanschluss. Mit den Jahren wird der Ort flächendeckend mit Erdgas versorgt.

1998 kann als Höhepunkt der Dorfsanierung der Rathausplatz in der Ortsmitte fertiggestellt werden.

1992 wird im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens der Obstbaumlehrpfad entlang der ehemaligen Kreisstraße nach Spaichingen eingeweiht.

1993 wird auf dem Klippeneck die neue Steinebergkapelle errichtet. Sie steht an der Stelle der 1938 abgegangenen Vorgängerkapelle.

2002 renoviert die Gemeinde das alte „Bühlerhaus“ und richtet hier ein Bürgerhaus ein. Unter anderem befindet sich in diesem Haus auch die Denkinger Mediathek.
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